Die besten Tipps für deine Madagaskar-Reiseroute

Anne Steinbach

Anne hat sich in die vielfältige Landschaft Madagaskars verliebt. Hier verrät sie dir, welche Madagaskar-Reiseroute sich wirklich lohnt.

Aktualisiert am 20. Januar 2025

Die ostafrikanische Insel Madagaskar verzaubert mit einer gigantischen Pflanzen- und Tierwelt. Zahlreiche Arten sind endemisch, also nur auf Madagaskar zu finden, und allein das macht das ostafrikanische Land zu einem ganz besonderen Reiseziel. Ich bin selbst 14 Tage durch Madagaskar gereist und verrate dir hier meine perfekte Reiseroute.

Top 5 Highlights

Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf Madagaskar können schnell überfordern. Damit es für dich einfacher wird, findest du im Folgenden meine fünf Highlights, die alle auf meiner Madagaskar-Reiseroute für zwei Wochen liegen.

1. Ranomafana-Nationalpark: Der Ranomafana-Nationalpark ist einer der wenigen noch gebliebenen Bergnebelwälder auf der Welt, die man so vielleicht noch aus Ruanda und Uganda kennt. Hier kannst du auf einer Wanderung zahlreiche Lemurenarten und andere für Madagaskar endemische Tiere erkunden.
2. Isalo-Nationalpark: Der Isalo-Nationalpark hat mich von der Landschaft her an Namibia erinnert. Die unendliche Weite gepaart mit den Bergen und Felsen ist einmalig. Zu meinen Highlights gehören der Sonnenuntergang am Isalo-Fenster und die Wanderung durch den Nationalpark auf Höhe von Ranohira.
3. Antsirabe: Die Stadt Antsirabe ist überschaubarer als die Hauptstadt Antananarivo und lässt sich gut zu Fuß oder mit der Fahrradrikscha erkunden. Hier kannst du in zahlreiche Werkstätten und Galerien blicken und so das lokale Kunsthandwerk kennenlernen.
4. Ifaty: Madagaskar besitzt zahlreiche Traumstrände, keine Frage. Einen wirklich schönen findest du allerdings in Ifaty. Glaub mir, die Sonnenuntergänge hier sind einfach der Hammer.
5. Akanin’ny Nofy: Im Osten von Madagaskar gelegen, befindet sich mit Akanin’ny Nofy das Traumnest – wörtlich übersetzt. In einem geschützten Reservat und von Wasser umgeben, kannst du hier zahlreiche Lemurenarten aus der Nähe bewundern. Einmalig!

Madagaskar Reiseroute für 2 Wochen

Ich war 2024 das erste Mal auf Madagaskar und habe mich bei der Reiseroute für 2 Wochen zunächst für die klassische Strecke entschieden. Dabei bin ich der RN7, die von der Hauptstadt Antananarivo über das Hochland, das Ranomafana- und Isalo-Gebirge bis nach Tulear im Süden führt, gefolgt. Hier warten Regenwälder, Lemuren, beeindruckende Schluchten und charmante Dörfer. Diese habe ich kombiniert mit einem Abstecher in den Osten.

Tag 1: Antananarivo

Start meiner Reiseroute ist die madagassische Hauptstadt Antananarivo, in der die meisten Reisenden nach einem internationalen Flug landen. Tana, wie die Hauptstadt auch abgekürzt wird, hat 1,3 Millionen Einwohner und empfängt dich direkt nach dem Flughafen mit einem ordentlichen Wirrwarr. Mach dich bereit für wuselige Marktstraßen und dichten Verkehr. Wenn du genug Zeit hast, empfehle ich dir den Besuch des Königspalastes, von dem aus du einen tollen Blick über die Stadt hast.

Tag 2-4: Akanin’ny Nofy

Madagaskar ist bekannt für die zahlreichen endemischen Tier- und Pflanzenarten, die es wirklich nur auf der afrikanischen Insel gibt. Die Shooting-Stars sind dabei sicherlich die Lemuren. Die Primaten leben in den Wäldern Madagaskars und lassen sich auf zahlreichen Wanderungen entdecken. Ein ganz besonderer Ort auf meiner Reiseroute ist dafür Akanin’ny Nofy, was übersetzt so viel wie das “Nest der Träume” heißt.

Von Antananarivo aus führt die Bundesstraße RN2 zunächst über etliche Serpentinen bis nach Manambato. Die Fahrt dauert gut 8–9 Stunden und kann sich zeitweise ganz schön ziehen. Auf dem Weg bekommst du aber schon einen tollen Einblick in die einmalige Natur von Madagaskar. Von Manambato aus fahren Boote entlang des Pangalanes-Kanals bis nach Akanin’ny Nofy.

Übrigens: Das Naturreservat Akanin’ny Nofy ist nicht nur ein Schutzgebiet, sondern bietet auch gleichnamige Bungalows für Gäste an – ein Aufenthalt ist Voraussetzung, um das Reservat erkunden zu können. Hier kannst du zahlreiche Lemurenarten aus nächster Nähe beobachten, während dir die Guides auf einer Führung spannende Einblicke in die Welt der Primaten geben. Ein besonderes Highlight sind die abendlichen Touren, bei denen du das nachtaktive Aye-Aye, ein faszinierendes Fingertier, entdecken kannst. Dieses einzigartige Tier wurde in Madagaskar lange Zeit wegen seines Aussehens gefürchtet und gejagt.

Tag 5: Antsirabe

Die Reiseroute führt dich am Tag 4 von Akanin’ny Nofy zurück nach Antananarivo, von wo aus du am nächsten Tag in den Süden startest. Antsirabe ist auf den meisten Madagaskar-Reiserouten ein fester Stopp, da sich von hier die Reisen in den Westen (Tsingys, Baobab-Allee) und in den Süden (Isalo Nationalpark, Ifaty) trennen – und ein Besuch lohnt sich immer.

Hier kannst du durch zahlreiche Galerien und Werkstätten schlendern und in der traditionellen Fahrradrikscha die Highlights unsicher machen.

Tag 6 & 7: Bergnebelwald Ranomafana

Am Tag 6 meiner Madagaskar-Reiseroute geht es bereits früh los in Richtung Süden – Tagesziel ist Bergnebelwald Ranomafana. In einem der wenigen Bergnebelwälder, die noch auf der Welt existieren, leben zahlreiche endemische Tier- und Pflanzenarten. Den 7. Tag der Madagaskar-Reiseroute solltest du demnach unbedingt für eine ausgiebige Wanderung im Nationalpark einplanen.

Tipps für den Ranomafana-Nationalpark

Tag 8 & 9: Isalo Nationalpark

Der Isalo Nationalpark gehört zu meinen liebsten Orten auf Madagaskar und ist ein absolutes Highlight der Reiseroute. Die Landschaft erinnert mich an die Weiten und malerischen Felsen Namibias. Isalo erlebst du am besten zum Sonnenuntergang am Isalo-Fenster oder bei einer Wanderung ab Ranohira. Freu dich auf Canyons, natürliche Pools und einen atemberaubenden Blick über die Savannenlandschaft.

Die Wanderungen beginnen am Parkplatz von Mangily. Die “Piscine Naturelle Tour” lässt sich gut mit dem “Canyon Trail” verbinden. Für die beiden Touren benötigst du ca. 4 Stunden.

Tipps für den Isalo National Park

Tag 10 & 11: Ifaty

An Tag 10 der Reiseroute erreichst du Ifaty an der Küste – die perfekte Abwechslung nach 10 Tagen on the Road. Hier geht es vor allem um Entspannung am Strand, und das kannst du hier richtig genießen. Ifaty bietet mit seinem kristallklaren Meer und Paradies-Ambiente einen der Traumstrände Madagaskars.

Entlang des Strandes gibt es zahlreiche einfache Hotels und Bungalows. Ich kann dir das La Bella Donna empfehlen.

Tipps für Ifaty

Tag 12 & 13: Rückfahrt nach Antananarivo

Meine Reiseroute für zwei Wochen führt dich nach einem Strandstopp in Ifaty langsam wieder zurück nach Antananarivo. Die Infrastruktur auf Madagaskar ist leider relativ schlecht, was bedeutet, dass du für die meisten Strecken viel Zeit einplanen musst. Allein für die Fahrt von Ifaty nach Antananarivo haben wir inklusive Stopps drei Nächte eingeplant – und das hat sich absolut gelohnt. Die folgenden Stopps kann ich dir definitiv für den Rückweg empfehlen:

Arboretum d’Antsokay: Das Arboretum d’Antsokay bei Toliara ist ein echtes Juwel für Naturliebhaber. Auf entspannten Pfaden kannst du hier Madagaskars einzigartige Trockenwaldpflanzen entdecken – viele davon gibt es nur hier. Neben exotischen Pflanzen begegnen dir auch Chamäleons, Schildkröten und seltene Vögel. Ein perfekter Stopp, um Madagaskars Natur hautnah zu erleben!

Anja Community Reserve: Kurz vor Fianarantsoa findest du mit dem Anja Community Reserve noch einmal ein echtes Lemuren-Paradies. Hier kannst du auf eine geführte Tour mit einem lokalen Guide gehen und das Reserve mit eigenen Augen erleben.

Fianarantsoa: Die Stadt gilt als Stadt der Lehrenden, da sich hier eine ganze Bandbreite an Schulen und Universitäten tummelt. Wirklich sehenswert ist aber vor allem die Altstadt, die gerade erst neu aufgebaut wird.

Tipps für Fianarantsoa

Tag 14. Abflug ab Antananarivo

Meine Reiseroute endet, wie für die meisten Madagaskar-Reisenden, in Antananarivo. Von dort geht es zum Beispiel mit Ethiopian Airlines über Addis Abeba (Äthiopien) nach Frankfurt. Viele Reisende beenden ihre Reise auf Nosy Be und fliegen von dort direkt zurück. Das lässt sich gut organisieren, wenn du frühzeitig deinen Inlandsflug ab Toliara nach Nosy Be buchst. Im nächsten Abschnitt verrate ich dir, wie du mit einem Abstecher auf Nosy Be deine Reiseroute um eine Woche verlängern kannst.

Madagaskar Reiseroute für 3 Wochen

Mit drei Wochen auf Madagaskar hast du die Möglichkeit, deine Reiseroute um einige der faszinierendsten Orte der Insel zu erweitern. Hier sind vier Highlights, die du auf keinen Fall verpassen solltest – und die ganz oben auf der Liste für meine nächste Madagaskar-Reise stehen.

Baobab-Allee und Morondava

Die berühmte Baobab-Allee ist eine der ikonischsten Sehenswürdigkeiten auf Madagaskar. Plane einen Abstecher nach Morondava, um die majestätischen Bäume bei Sonnenaufgang oder -untergang in voller Pracht zu erleben. Die goldenen Lichtverhältnisse machen die Szenerie magisch. Morondava erreichst du entweder mit einem Inlandsflug oder mit einem Geländewagen ab Antsirabe in etwa 9 Stunden. Manchmal werden sogar zwei Tage nur für die Anreise eingeplant.

Tsingy de Bemaraha

Ein Besuch der Tsingy ist ein absolutes Abenteuer. Die beeindruckenden Kalksteinformationen gehören zum UNESCO-Welterbe und bieten spektakuläre Wanderungen, bei denen du durch enge Felsspalten kletterst, über Hängebrücken balancierst und atemberaubende Ausblicke genießt. Von Morondava aus erreichst du die Tsingys über eine aufregende Geländewagenfahrt und eine Fährüberquerung. Plane mindestens zwei Tage ein, um die Region in Ruhe zu erkunden.

Nosy Be und Inselhopping

Im Norden erwartet dich Nosy Be, die “Duftinsel” Madagaskars, mit Traumstränden, türkisblauem Wasser und lebhaftem Inselleben. Erkunde die Insel mit einem Roller oder miete ein Boot, um die benachbarten Inseln zu besuchen:

• Nosy Komba ist bekannt für Lemuren und ein charmantes Fischerdorf.
• Nosy Tanikely ist ein Meeresschutzgebiet mit spektakulären Schnorchel- und Tauchspots.
• Nosy Iranja beeindruckt mit puderweißen Sandstränden und einer malerischen Sandbank.

Nosy Be hat ebenfalls einen Flughafen, der international angebunden ist. Du kannst deine Reise also auf Nosy Be beenden und von hier direkt mit Ethiopian Airlines über Addis Abeba nach Deutschland fliegen.

Sainte Marie (Île Sainte-Marie)

An der Ostküste Madagaskars liegt Sainte Marie, ein ruhiges Paradies, das dich mit entspanntem Flair und historischen Piratengeschichten empfängt. Die Insel eignet sich hervorragend für Fahrradtouren zu abgelegenen Stränden und traditionellen Dörfern. Von Juni bis September hast du hier die Chance, Buckelwale aus nächster Nähe zu beobachten.

Hinweis: Die vier oben genannten Sehenswürdigkeiten passen leider nicht alle in eine weitere Woche. Um deine Reiseroute auf drei Wochen auszudehnen, müsstest du dich für 1-2 Punkte zusätzlich zu der von mir oben beschriebenen Madagaskar-Reiseroute für zwei Wochen entscheiden.

Madagaskar Rundreise auf eigene Faust

Du möchtest Madagaskar in deinem eigenen Tempo erleben? Klar, das geht. Du brauchst für die beiden Reiserouten oben dann nur etwas mehr Zeit und musst in jeder Hinsicht spontan und flexibel bleiben. Die Insel bietet eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften und Erlebnissen, aber Infrastruktur und Straßenbedingungen sind herausfordernd. Hier ein Überblick, worauf du achten solltest:

Transportmöglichkeiten

Vorab: Du kannst auf Madagaskar keinen Mietwagen ohne Fahrer buchen. Wenn du also auf eigene Faust mit einem Auto unterwegs sein möchtest, dann bist du an deinen Fahrer gebunden. Dennoch ist diese Option ein sicherer und stressfreier Weg, um die Insel zu erkunden, da viele Straßen unbefestigt und schlecht beschildert sind.

Unterkünfte

Madagaskar bietet Unterkünfte für jedes Budget – von einfachen Gästehäusern und gemütlichen Bungalows bis hin zu luxuriösen Lodges mitten in der Natur. Besonders in den Nationalparks auf Madagaskar findest du oft nachhaltige Eco-Lodges, die im Einklang mit der Umgebung betrieben werden. Da die Insel vor allem in der Hochsaison (Juli bis Oktober) sehr beliebt ist, empfiehlt es sich, frühzeitig zu buchen, um die besten Plätze zu sichern.
Sicherheit

Madagaskar ist grundsätzlich sicher für Reisende, dennoch gibt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen, die du beachten solltest. Vermeide nächtliches Fahren, da die Straßen oft dunkel, unübersichtlich und voller Schlaglöcher sind. Zeige Wertgegenstände nicht offen, besonders in größeren Städten. In abgelegenen Gebieten ist es ratsam, mit einem lokalen Guide zu reisen, der sich gut auskennt und dich sicher zu den besten Orten führt.

Tipps für unterwegs:

• Plane realistische Etappen: Auf Madagaskars Straßen schaffst du oft nur 40-50 km pro Stunde.
• Bargeld ist wichtig, da es außerhalb größerer Städte wenige Geldautomaten gibt.
• Nimm dir Zeit, die Kultur und Vielfalt der Insel zu genießen.

Backpacking auf Madagaskar

Madagaskar ist ein beliebtes Reiseziel, das sich oft am besten mit einem Guide oder Fahrer erkunden lässt. Ich selbst war mit einem lokalen Guide und Fahrer unterwegs und hatte eine großartige Erfahrung. Wenn du jedoch als Backpacker unterwegs bist, möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie du meine vorgeschlagenen Reiserouten auch auf eigene Faust erleben kannst.

Transport für Backpacker auf Madagaskar

Das gängige Transportmittel vor Ort sind die Taxi Brousse, die Buschtaxis. Diese verbinden die wichtigsten Orte auf Madagaskar miteinander. Die Fahrpreise sind günstig, auf Komfort kannst du allerdings nicht hoffen. Dennoch kannst du mit ihnen locker die beliebte RN7 von Antananarivo bis nach Toliara erkunden und schaffst es bestimmt auch über die RN2 bis nach Andasibe oder sogar noch weiter.

Beachte jedoch, dass die Buschtaxis häufig in sehr schlechtem Zustand sind. Pannen und andere Unfälle sind keine Seltenheit.

Unterkünfte für Backpacker auf Madagaskar

Auf Madagaskar findest du in den Städten und größeren Ortschaften viele günstige Unterkünfte. Hier sind einige Kategorien, die dir helfen können:

• Gästehäuser: Einfach, aber charmant und oft von Einheimischen geführt.
• Eco-Lodges: Eine tolle Wahl in den Nationalparks, besonders für Naturfreunde.
• Strandbungalows: Ideal, um nach einer langen Reise zu entspannen.
• Camping: In einigen Gebieten wie Isalo möglich – vergiss nicht, deine Ausrüstung mitzubringen.

Das waren meine Tipps für die perfekte Madagaskar-Reiseroute

Hast du noch Fragen zu meiner Reiseroute? Warst du selbst schon einmal vor Ort? Hinterlasse mir gern einen Kommentar.

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