Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Tiflis

Tiflis, die Hauptstadt von Georgien, wurde im 5. Jahrhundert n. Chr. gegründet und wirkt alleine durch ihre geografischen Lage sowohl asiatisch, als auch europäisch. Alt trifft auf Modern, verfallene Hinterhöfe auf modernste Architektur und jahrtausendealte Tradition auf eine der angesagtesten Städte für Co-working und Digital Nomads. Kurzum: ein Melting Pot, der Georgien längst in die Zukunft geführt hat. Und einer, dessen Charme man sich kaum entziehen kann. Was aber sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Tiflis und welches Highlights sollte man nicht verpassen?

Sehenswürdigkeiten in Tiflis: Was sind die Highlights?

Wir haben uns auf eigene Faust in der Hauptstadt Georgiens umgesehen und die besten Attraktionen, Aussichtspunkte und Architektur-Highlights ausfindig gemacht. Hier sind sie: die schönsten Sehenswürdigkeiten in Tiflis.

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Stadtführungen

Wir lieben es, Städte auf eigene Faust zu erkunden. Und doch ist es oft eine gute Idee, sich einer kleinen Tour anzuschließen. Zum Beispiel, um eine Stadt wie Tiflis mit einem Einheimischen zu erkunden und dabei echte Insider-Tipps zu entdecken, die man sonst verpassen würde.

Altstadt

Den ersten Tag in Tiflis sollte man am besten in der Altstadt am rechten Ufer der Kura beginnen. Das Labyrinth aus engen Gassen mit bunten Häusern, umherstreifenden Katzen und versteckten Höfen mit Spalierweinreben und Weinkaskaden katapultiert Besucher sofort in längst vergangene Zeiten. Seit langem steht es auf der Tentativliste der UNESCO, wurde aber bisher zurückgewiesen.

Am besten erkundet man Alt-Tiflis bei einem Spaziergang. Der Bezirk erstreckt sich vom Freiheitsplatz zu den Schwefelbädern und der Narikala-Festung, wo sie bis an den Hügel hinan reicht, der zur Festung hinaufführt.

Was es hier zu sehen gibt? Bröckelnde Fassaden, klapprige Wendeltreppen und rostige Autos in scheinbar verlassenden Innenhöfen. Genau das macht den Charme der Old Town aus. Außerdem findet ihr hier mehrere der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Tiflis, darunter vor allem historische Sakralbauten verschiedener Religionen: die Sioni-Kathedrale (5. Jahrhundert), die Metechi-Kirche (13. Jahrhundert), die Antschischati-Basilika (6. Jahrhundert), drei georgisch-orthodoxe Kirchen, die armenisch-gregorianische Kirche, die sephardische Synagoge sowie eine Moschee.

Ein verstecktes Highlight ist dagegen der Glockenturm von Rezo Gabriadze. Der schiefe Bau in der 13 Ioane Shavteli Street fällt im wahrstem Sinne aus dem Rahmen und damit ins Auge. Er gehört zum 1981 gegründeten Rezo-Gabriadze-Marionettentheater, das mit nur 80 Plätzen zwar klein, aber ein wichtiger Treffpunkt der Kulturszene von Tiflis darstellt.

Kaleidoskop Haus

Gar kein so großer Geheimtipp mehr ist ein ganz spezielles Wohnhaus, das von Einheimischen auch Kaleidoskop-Haus genannt wird. Das unscheinbare Gebäude liegt an der Ecke der Lado Asatiani / Betlemi Street und zieht nur diejenigen an, die von seinem Charme wissen.

Verstecktes Highlight des Hauses sind nämlich die Buntglasfenster im hölzernen Treppenhaus, die besonders in der Morgensonne in den buntesten Farben leuchten und Reflexionen auf den Boden werfen. Das perfekte Beispiel für die schönen Häuser, die man noch in der Altstadt von Tiflis finden kann.

Ein Hinweis für alle, die diesen beliebten Instagram-Spot besuchen wollen: bitte leise sein! Das Haus ist bewohnt und der Besuch wird nur toleriert, solange sich alle benehmen.

Friedensbrücke

Wer sich für ausgefallene Architektur interessiert, sollte sich die Friedensbrücke (Mschwidobis Chidi) unbedingt einmal von Nahem anschauen – und sie einmal zu Fuß überqueren. Die massive Brücke aus Stahl und Glas ist bogenförmig und verbindet den alten mit dem neuen Teil der Stadt über den Fluss Kura. Am 6. Mai 2010 mit großem Tamtam eröffnet, zählt sie heute zu den neusten Sehenswürdigkeiten in Tiflis und ganz Georgien.

Ein echtes “Highlight” wird sie übrigens abends, wenn sie in den Farben der georgischen Flagge erleuchtet. Das Dach ist mit 1.208 maßgeschneiderten LED-Leuchten ausgestattet. Ein abendlicher Abstecher lohnt sich also.

Rike Park & Konzerthalle

Der Rike-Park liegt auf der anderen Seite des Flusses Kura gegenüber der Altstadt von Tiflis und ist mit diesem Teil der Stadt durch die Friedensbrücke verbunden. Mit dem singenden Brunnen, dem Großschach und den vielen Skulpturen und Bänken, ist die jüngste Grünanlage der Stadt ein beliebter Treffpunkt bei Einheimischen.

Hier befindet sich nicht nur die untere Station der Seilbahn zur Festung Nariqala, sondern auch die Rike concert hall, die wie ein hypermoderner Wurmfortsatz ins Stadtbild liegt. Genauer dieser Anblick scheint der derzeitigen Regierung Georgiens ein Dorn im Auge. Die Konzerthalle ist bis auf Weiteres stillgelegt.

Seilbahn zur Festung Nariqala

Eine Fahrt mit der Seilbahn zur Festung Narikala gehört definitiv zu den schönsten Dingen, die Tiflis zu bieten hat. Dabei schwebt man vom Rike-Park auf der anderen Seite des Flusses Kura über die Altstadt hinweg zu einem der Hausberge.

Die Festung auf seinem Gipfel wurde erstmals im 4. Jahrhundert n. Chr. erbaut, als sie eine persische Zitadelle umschloss, und wurde im Laufe des Jahrhunderts erweitert, bevor sie Mitte des 19. Jahrhunderts durch eine Explosion beschädigt wurde. Genau deshalb sollte man nicht zu viel erwarten. Nur noch zwei Festungsteile sind erhalten und es ist (mehr oder minder legal) möglich, auf beide hinauf zu kraxeln. Da es teilweise extrem steil und rutschig ist, sollte man den Aufstieg nur auf eigene Verantwortung unternehmen.

Mother-Georgia-Statue

Genau wie andere ehemals sowjetische Städte wie Jerewan (Armenien) oder Kiew (Ukraine) thront auch über Tiflis die große Statue einer Frau. Die 20 Meter hohe und mit Efeu gekrönte Mutter Georgiens (Kartlis Deda Statue) ist aus massive Aluminium hergestellt, steht seit 1958 neben der Festung Nariqala und ist ein großartiges Beispiel sowjetischer Kunst. In der einen Hand hält sie einen Becher Wein (ein Symbol für Freundschaft), in der anderen ein Schwert (ein Symbol für Feindschaft).

Die beste Zeit für den Besuch der Festung und der Statue der Mutter Georgiens? Selbstverständlich zum Sonnenuntergang, wenn sich die Stadt zu euren Füßen in den roten Schimmer des Sonnenuntergangs hüllt und langsam zu glitzern beginnt.

Funicular & Mtazminda Park

Es gibt neben der Nariqala-Festung, die man per Gondel erreicht, noch einen anderen Hausberg von Tiflis: den Mount Mtatsminda. Hinauf kommt man mit dem Tbilisi Funicular Railway.

Die Standseilbahn, die man am einfachsten mit dem Taxi erreicht, führt zum Mtatsminda Park hinauf. Eine schlechte Nachricht haben wir aber für alle Fans alter Standseilbahnen. Denn wie die Tünnel-Bahn in Istanbul, wurde auch die alte, nostalgische Nariqala-Standseilbahn in Tiflis längst durch eine moderne und nicht mal halb so romantische ersetzt.

Eine Fahrt lohnt sich trotzdem – alleine für den Panoramablick auf die Stadt und das Umland. Die anderen Sehenswürdigkeiten auf dem Mtatsminda sind eher Geschmackssache. Da wäre zum einen der Fernsehturm, der aussieht, als könne er jeden Moment einstürzen. Zum anderen kommen viele Einheimische für den alten Vergnügungspark hierher, der seine beste Zeit hinter sich hat und den Charme eines alten Jahrmarkts versprüht – samt nostalgischer Schießbuden und Karussells, bei denen der TÜV nur müde lächeln würde.

Sameba-Kathedrale

Die Dreifaltigkeits-Kathedrale (auf georgisch Samebas Tadsaro) ist das größte Kirchengebäude in Transkaukasien und mit einem 105 Meter hohen Turm die dritthöchste christlich-orthodoxe Kathedrale der Welt. Der Bau der Sameba-Kathedrale auf dem Elia-Hügel dauerte fast zehn Jahre, nämlich von 1995 bis 2004.

Die Architektur folgt dem traditionellen georgischen Baustil, ist jedoch eine Mischung verschiedener Kirchenbaustile mit einem kreuzförmigen Grundriss und einer Kuppel die über dem Kreuzgang liegt und auf acht Pfeilern ruht. Alles an diesem Bau ist massiv: von den weitläufigen Stufen vor ihrem Eingang, über die Parkanlage zu ihren Füßen bis hin zum ungewöhnlichen Ausblick auf Tiflis.

Bäderviertel Abanotubani

Die Touristenattraktion schlechthin sind die Schwefelbäder von Tiflis. Schließlich leitet sich sogar der Name der Stadt vom altgeorgischen Wort t’bili ab, was so viel wie “warm” bedeutet und auf die natürlichen Schwefelquellen der Stadt verweist. Das Bäderviertel Abanotubani ist leicht an den Ziegelkuppeln zu erkennen, den Dächern der Bäder.

Ein Besuch der Schwefelbäder gehört zu einer Reise nach Tiflis dazu, denn wirklich jeder wird dem alten Charme der ehrwürdigen Badeanstalten verfallen. Es gibt verschiedene Badehäuser und die meisten bieten die Wahl zwischen öffentlichen Bädern mit Männer- und Frauentrakt (der Eintritt kostet etwa 5-10 GEL) oder privaten Räumen, die je nach Raum 40-90 GEL pro Stunde kosten.

Unsere Empfehlung ist das Chreli Abano, das schon von außen mit seiner blau gefliesten Front ins Auge fällt. Absolut zu empfehlen ist eine traditionelle Behandlung wie ein Peeling oder eine Massage, die man ab 20 GEL bekommt.

Metechi-Kirche

Die Metekhi-Kirche liegt auf der Klippe über dem Fluss Kura und zwar direkt gegenüber der Altstadt von Tiflis. Im 13. Jahrhundert in der Nähe des ehemaligen Königspalastes erbaut, gehört sie heute zu den bedeutendsten Kirchen Georgiens.

Was die Kirche aber eigentlich ausmacht, ist die irrsinnige Lage über dem Fluss. Von oben hat man von oben einen tollen Ausblick auf die Altstadt, das Bäderviertel Abanotubani und die Festung Narikala.

Feigenbaumschlucht

Eines der ältesten Bezirke von Tiflis ist Legvtakhevi im südlichen Teil der Altstadt hinter Abanotubani, dem Bezirk der Schwefelbäder. Sein erstmals 1429 erwähnter Name als “Feigenbaumschlucht” geht die Annahme zurück, dass es in der Gegend früher besonders viele Feigenbäume gegeben haben soll.

Neben dem Fluss Tsavkisi-tskali (Wasserschlucht), lohnt sich ein kurzer Abstecher zum Leghvtakhevi-Wasserfall und vor allem zur Love Bridge. Die als Liebesbrücke bekannte Überquerung des Flusses ist voller Vorhängeschlösser, die den Namen der Liebenden tragen. Der Glaube, dass die Liebe für immer sein wird, wenn man das Vorhängeschloss gemeinsam auf der Brücke schließt, hat sich bis heute bewahrt.

Andere

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten in Tiflis gehört das hippe Ausgehviertel Fabrika (das dazugehörige Fabrika Hostel & Suites können wir zum Übernachten in Tiflis absolut empfehlen), die viele Streetart (vor allem in den Unterführungen), der Freiheitsplatz, der Botanische Garten hinter dem Narikala Fortress, der majestätische Rustaweli Boulevard, der Dezenter Bazaar sowie der hübsche Flohmarkt an der Saarbrücken Bridge.

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