Kubanisches Essen: Das ist die Küche Kubas
Wie schmeckt kubanisches Essen und was ist das Nationalgericht? Was isst man in Kuba zum Frühstück und was trinken die Kubaner? Hier ist unser Guide zu kubanischem Essen und typischen Gerichten.

Ein Himmel für alle, die gern Essen? Das ist Kuba und kubanisches Essen ganz sicher nicht. Allein durch das Handelsembargo und die damit verbundenen strengen Regeln zur Einfuhr von Lebensmitteln haben es die Kubaner nicht leicht. Formfleisch, Formkäse, Maggi und Ketchup bilden damit die Hauptbestandteile des Ernährungsplans in dem Karibikstaat. Dazu kommt, dass die Geschichte des Landes ihr Übriges getan hat. Mit den Indianern wurde der Fischfang ausgerottet und zu Sklavenzeiten war das gute Fleisch und Gemüse nur für die reiche Oberschicht gedacht. Trotz vielerlei Einflüsse, wie zum Beispiel die kreolischen, hat es Kuba bis heute nicht geschafft, eine richtige Küche aufzubauen. Der Grundsatz beim Essen in Kuba lautet: Hauptsache, es sättigt. In diesem Artikel stellen wir euch kubanisches Essen vor und geben euch einen Überblick über die gängigen Gerichte auf Kuba.

FAQ: Kubanisches Essen
Im Folgenden beantworten wir euch die wichtigsten Fragen zum Thema kubanisches Essen.
Wie essen die Kubaner?
Wo geht man in Kuba essen?
Wie viel kosten Essen und Trinken in Kuba?
Hauptbestandteile der kubanischen Küche
Wir haben schon oben erwähnt, dass die Kubaner:innen sehr eingeschränkt sind in der Wahl ihrer Lebensmittel – dank des Embargos wird sich das auch nicht so schnell ändern. Kubanisches Essen hat einen Grundsatz: aus wenig wird viel.
Bohnen, Bohnen, Bohnen
Eines der Grundnahrungsmittel in Kuba sind schwarze Bohnen. Und die werden meist als Beilage zusammen mit Reis und damit unter dem Namen „moros y cristianos“ (Mohren und Christen) serviert. Die Kombination ist zwar nicht schlecht, jedoch fehlt es meistens an Salz und anderweitigem Geschmack.
Sättigen ist das A und O
Neben Bohnen und Reis findet man in Kuba auch häufig Wurzeln und Kochbananen auf dem Teller. Ob nun Süßkartoffel (boniato), Jamswurzel (ñame) oder Maniok (yuca), die Wurzeln sind ganz sicher eine nette Abwechslung zu den moros y christianes. Eine leckere Vorspeise, wenn auch geschmacklos, sind übrigens frittierte Kochbananen. Die findet man auf der Karte unter „plátano maduro“.

Frühstück
Während für die Kubaner das Frühstück klein ausfällt, können es sich Reisende auf Kuba in den Casas Particulares richtig gut gehen lassen. Dann wird nämlich ein recht pompöses Frühstück aufgetischt, das aus den folgenden Bestandteilen besteht:
- frisch gepresste Obstsäfte
- Eier in Form von Spiegel- oder Rühreiern bzw. Omelette
- Käse
- Schinken (Achtung: meist einfacher Formschinken)
- Obstteller
- süßes Gebäck
- Kaffee und warme Milch
Das Frühstück ist in den meisten Casas Particulares nicht inklusive und kostet ca. 3 bis 5 CUC. Frühstück heißt in Kuba übrigens desayuno.

Fleischgerichte
Gerade in den Touristenzentren, wie zum Beispiel in Viñales, sind die halben Speisekarten mit Fleischgerichten gefüllt, die jedoch immer in den gleichen Kombinationen kommen. Mal ist es Huhn mit Reis, mal mit Pommes, mal Rind mit Reis, mal paniertes Huhn.
Die wohl beste und vor allem auch geschmackvollste Wahl der Fleischgerichte in Kuba ist „ropa vieja“. Übersetzt heißt dieses Gericht „alte Klamotten“. Dabei handelt es sich um einen gulaschartigen Eintopf aus Rind mit (Achtung!) viel Gewürzen und ordentlich Schmackes.
Auch lecker unter den Fleischgerichten ist „picadillo habanero“, ein Rinderhackeintopf mit Tomaten und Oliven. Dazu gibt es zwar auch Reise mit Bohnen, aber immerhin hat das Fleisch dank Knoblauch und Zwiebeln eine Menge Geschmack.
Fischgerichte
Auch wenn Kuba mitten in der Karibik liegt, sind Fischgerichte auf den Speisekarten der Restaurants selten zu finden und wenn, dann enorm teuer. Ein guter Kompromiss wäre es, in der eigenen Casa Particular für den Abend ein Fischgericht zu bestellen, denn frischer wird es sich nirgends. Ansonsten haben die gehobenen Touristenrestaurants vielerlei Gerichte mit „camarones“ (Krabben) und „langostas“ (Langusten bzw. Hummer).


Straßensnacks
Wer tagsüber einen kleinen Hunger verspürt, hat es in Kuba manchmal gar nicht mal so leicht, einen kleinen Snack zu finden. Ein guter Anhaltspunkt jedoch für den schnellen Hungerstiller sind lange Schlangen vor kleinen Läden. Dort wird dann meist die typisch kubanische Pizza verkauft. Die besteht aus einem dicken Teig, recht geschmackloser Tomatensauce und Formkäse. Wer will, bekommt noch Schinken rauf oder Ananas. Die Pizza selbst schmeckt gar nicht mal so schlecht und ist eine nette Abwechslung zu Huhn, Reis und Bohnen.
Was es auch an fast jeder Ecke in Kuba gibt, sind Sandwiches mit Käse und Schinken. Diese werden meist noch kurz im Sandwichtoaster erwärmt und schmecken überall gleich.
Wer es sich traut, kann auch einen lokalen Burger probieren. Auch den gibt es in kleinen Straßenständen, die meist recht versteckt sind. Die Burgerpatties selbst sind zwar selten lecker, aber die Kombination mit ein wenig Salat und Schinken macht den Burger dann doch schon fast zu einem Geschmackserlebnis.
Achtung
An Straßenständen sind die Preise meist in CUP angegeben. Es gibt keine Regel in Kuba, die Touristen untersagt, mit dem moneda nacional zu zahlen. Also einfach am Anfang ein paar CUC in CUP tauschen, und günstig snacken.

Süßigkeiten in Kuba
Eis
Die Kubaner lieben Eis! Neben vielen kleinen einheimischen Läden, die häufig sogar einfach im heimischen Wohnzimmer sind, hat sich eine Eiskette, also eine „heladeria“ (Eisdiele) ganz besonders durchgesetzt: die Heladeria Coppelia (2111 Calle L, La Habana | Google Maps). Dass man hier manchmal stundenlang ansteht, ist egal, denn wichtig ist, dass am Ende der ganze Tisch mit etlichen Kugeln Eis gefüllt ist. Achtung: Eis kann man auch als Tourist im moneda nacional, also den CUP, zahlen und bekommt so 10 bis 11 Kugeln für unter einen Euro.
Getränke
Alkohol
Die Kubaner trinken sehr gern und viel, wenn es um Alkohol geht. Der Rum ist günstig, die Biere auch und so wird manchmal sogar direkt am Morgen gebechert. Die gängigsten Alkoholika in Kuba sind neben dem Havanna Rum auch die Biermarken Cristal, Bucanero, Mayabe, Hatuey, Cacique oder Presidente. Manchmal findet man auch andere lateinamerikanische Marken wie Sol. Je später die Stunde, desto stärker der Alkohol und so gibt es am Abend nicht mehr die typischen Cocktails wie Mojito oder Daiquiri, sondern ein pures Glas Aguardiente – wieso auch nicht?
Kaffee
Genau wie in den meisten europäischen Nationen starten auch die Kubaner ihren Tag mit einer Tasse Kaffee. Die hat jedoch meist die Größe eines Espressos und ist stark gezunkert. Wer keine Lust darauf hat, in Touristenrestaurants zu viel Geld für einen Kaffee auszugeben, der kann auch einfach Ausschau halten nach kleinen Imbissen, in denen frischer Kaffee für ein paar Cent verkauft wird. Lohnt sich auf jeden Fall!


Säfte
Schon zum Frühstück kommt man in Kuba in den Genuss von frischen Säften. Diese sind meistens aus Papaya, Guaven oder Mangos gemacht. Aber auch tagsüber findet man kleine Saftläden, in denen neben lauter kubanischer Musik auch leckere Gläser mit Saft wandern. Achtung: In Kuba wird Saft meist in richtigen Gläsern eingeschenkt. Das heißt, wer schnell einen Saft möchte, trinkt das Glas vor dem Laden aus und stellt das leere Glas dann wieder hin.
Guarapo
Hinter Guarapo versteckt sich der klassische Zuckerrübensaft, der vor allem an heißen Tagen richtig guttut. Er wird klassisch mit Eiswürfeln serviert, kann aber auch sehr gut mit Rum gemischt werden.
Rum
Einen Artikel über kubanisches Essen zu veröffentlichen und nicht über Rum zu reden, wäre einfach nur falsch. Denn Rum gehört zum Lifestyle in Kuba genau so dazu, wie der Son und die Zigarren. Aber wie wird Rum in Kuba getrunken? In vielen (touristischen) Restaurants findet man vor allem kubanische Longdrinks und Cocktails mit Rum auf der Karte – allen voran natürlich der Mojito. Tatsächlich ist der Rum in Kuba aber in den meisten Fällen so gut, dass man ihn auch einfach pur mit Eis und Zitrone trinken kann. Unser Tipp: Paracetamol für den Tag danach nicht vergessen!
Kubanisches Essen: Unsere top 6
Hier kommen noch unser liebstes kubanisches Essen und alle Gerichte, die wir während unserer 14-tägigen individuellen Reise durch Kuba immer wieder bestellt haben:
- Ropa Vieja – direkt übersetzt: „alte Klamotten“, eine Art kubanischer Gulasch
- Yuca con Mojo – frittierte Yuca mit einer leckeren und würzigen Soße als Dip
- Lechón Asado – echtes kubanisches Spanferkel, das es zu Festen traditionell im Brötchen gibt (wirklich super lecker!)
- Pescado à la Santa Barbara – ein leckeres Fischgericht mit einer Kokos
- Lobster – klingt dekadent, wird aber dennoch häufig in Kuba serviert: Hummer, meist mit Chili- oder Paprikasoße
- Camarones – leckere Shrimps, meist mit Tomatensoße
Kochbücher
Habt ihr Lust euch von zu Hause aus ein bisschen nach Kuba zu kochen oder sucht ihr noch mehr Input zum Thema kubanisches Essen? Dann findet ihr im folgenden die besten Kochbücher für die kubanische Küche.
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Fragen zum kubanischen Essen?
Her damit! Wir freuen uns über eure Fragen in den Kommentaren.
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