Jerewan: 22 Tipps für die armenische Hauptstadt

Habt ihr schon einmal über einen Trip in die armenische Hauptstadt Jerewan nachgedacht? Nein? Kein Wunder, denn Armenien ist immer noch sehr weit weg vom Radar vieler Reisenden. Für uns war Armenien eine absolute Überraschung – die Landschaft, das Essen, die Vielfalt und vor allem das Unberührte haben es für uns zu einem wunderbaren Reiseziel gemacht. Am Ende des Roadtrips blieben für uns noch zwei Tage in der Hauptstadt Jerewan übrig – genug Zeit, um euch jetzt unsere allerbesten Reisetipps für Jerewan zu geben.

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FAQ: Jerewan

Im Folgenden beantworten wir euch die wichtigsten und spannendsten Fragen zu Jerewan.

Jerewan-Sehenswürdigkeiten

Jerewan bietet euch ein ganzes Potpourri an unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten – angefangen bei historischen Sehenswürdigkeiten über Orte, die an die Sowjetzeit erinnern bis hin zur jüngeren Geschichte des Landes. Unser Tipp: Die Sehenswürdigkeiten in Jerewan erkundet ihr am besten zu Fuß, denn die Stadt ist nicht so groß, sodass ihr ein Gefühl für die Stadt am allerbesten erlebt, wenn ihr einfach durch die Straßen und über die Plätze schlendert.

Welche Sehenswürdigkeiten lohnen sich in Jerewan?

Wir haben an zwei Tagen in Jerewan so ziemlich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gesehen und können euch guten Gewissens hier unsere allerliebsten und die wirklich sehenswerten Sehenswürdigkeiten vorstellen:

• Blaue Moschee: Die letzte Moschee, die heute noch in Jerewan zu finden ist und aktiv als Moschee fungiert.
• Platz der Republik: Er galt in der Sowjetunion als einer der schönsten Plätze aller Sowjetstädte und ist heute noch ein echtes Highlight, denn an diesem zentralen Platz liegen alle wichtigen Sehenswürdigkeiten vereint.
• Genozid-Denkmal: Das Denkmal erinnert an den Genozid der Türken an den Armeniern und darf bei einem Besuch in Jerewan nicht fehlen. Plant Zeit für das Museum ein, das modern aufbereitet ist und euch eine Menge Informationen zur Geschichte Armeniens gibt.
• Cinema Moscow: Lust mal so richtig in Sowjetzeiten zu reisen? Dann solltet ihr euch unbedingt das Cinema Moscow anschauen. Allein wegen der Architektur ein Highlight!
• Jerewan-Kaskade: Die Kaskaden sind ein Komplex aus etlichen Rolltreppen, wunderbaren Kunst-Installationen und einem traumhaften Ausblick über Jerewan.
• Statue Mother of Armenia: Wer einen noch schöneren Ausblick über die armenische Hauptstadt sucht, der sollte einmal zur Statue der Mother of Armenia fahren.

Touren in Jerewan

Habt ihr Lust die Sehenswürdigkeiten in Jerewan mit einem Experten kennenzulernen? Es gibt eine tolle Halbtagestour (Verfügbarkeit checken), bei der ihr nicht nur die Sehenswürdigkeiten kennenlernt, sondern auch eine echte Brandy-Fabrik, ein Teppich-Museum und das Handschriften-Museum besucht.

Hotel-Tipps

In Jerewan gibt es eine Menge Sterne-Hotels, da dafür anscheinend die Nachfrage da ist. Es gibt aber auch einige Hostels und einfache Gasthäuser.

Wo schläft man am besten in Jerewan?

Wer gern zentral in Jerewan schlafen möchte, der sollte sich ein Hotel in Nähe des Platz der Republik suchen. Von hier aus kommt ihr nämlich zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und seid auch nah an genau den Straßen, in denen ihr am Abend die meisten Restaurants und Bars findet. Besonders empfehlen können wir euch das Hotel, in dem wir übernachtet haben.

Tagesausflüge am Jerewan

Jerewan ist die perfekte Basis für Tagesausflüge zu spannenden Sehenswürdigkeiten in Armenien. Wir selbst haben zwei Nächte in Jerewan geschlafen und von hier aus mehrere Klöster und andere Highlights besucht.

Etschmiadsin

Gerade einmal 40 Minuten trennen Jerewan und Etschmiadsin. Die Stadt gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Armenien – dabei ist vor allem eine Stelle im Zentrum der Kathedrale von Etschmiadsin das Haupt-Highlight. Denn hier, so sagt man, sei der eingeborene Sohn Gottes niedergestiegen sein. Ob dem so war, können wir euch nicht sagen, aber ein Besuch der Kathedrale von Etschmiadsin ist definitiv ein interessanter Tagesausflug.

Geghard Kloster & Tempel von Garni

Östlich von Jerewan in den Geghama-Bergen gelegen, befindet sich der heidnische Tempel von Garnis und das Höhlenkloster von Gehard, das mittlerweile sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Am besten lassen sich beide Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden.

Dazu startet ihr am Morgen in Jerewan und steuert erst einmal Garni an. Die Tempelanlage ist die einzige ihrer Art im ganzen Land und wirkt zwischen den kargen Bergen irgendwie ein wenig verloren. Tatsächlich wurde der Tempel auch komplett renoviert. Besuchen könnt ihr ihn im Sommer von 9 bis 22:30 Uhr und im Winter von 10 bis 17:30 Uhr, Tickets gibt es vor Ort am Ticket-Office für 1.500 AMD.

Rund um den Garni Tempel befinden sich viele Souvenirstände und Restaurants. Unser Tipp? Umgeht sie alle und fahrt direkt in unser Lieblingsrestaurant, dem Sergei Mot. Hier esst ihr in einem versteckten Garten und seit fernab aller Touristengruppen. Am besten schmeckt hier der frische Fisch! Gebt Sergei Mot am besten so bei Google Maps ein, dann findet ihr das versteckte Restaurant sicher.

Von Garni führt eine absolute Holperpiste über Schlaglöcher zum Geghard-Kloster. Da es zu den schönsten Klöstern in ganz Armenien zählt, seid ihr hier nie allein, aber das macht auch nichts, denn allein die Kulisse rundherum ist einen Besuch wert. Nicht verpassen: Folgt den Treppen hoch und dem Tunnel hinein in das eigentliche Höhlenkloster, sonst verpasst ihr hier das wirkliche Highlight.

Chor Virap

Im Süden von Jerewan liegt das wohl schönste Fotomotiv des ganzen Landes: das Kloster Chor Virap vor dem schneebedeckten Berg Ararat, der sich dahinter aufbäumt. Das Kloster selbst liegt direkt an der Grenze zur Türkei, was ihr vor allem an den Grenztürmen erkennen könnt, die nur wenige Meter entfernt vom Kloster liegen. Eurem Besuch schadet das aber nicht, denn das Chor Virap ist nicht wegen seiner Nähe zur Türkei faszinierend, sondern wegen seiner Nähe zum Ararat, der zusammen mit den Weinreben und Aprikosenhainen, die man hier findet, das beste Fotomotiv bietet.

Unser Tipp: Wenn es zu eurem Reiseplan passt, dann besucht das Kloster unbedingt an einem Sonntagvormittag bzw. -mittag. Denn dann findet hier die Sonntagsliturgie statt, bei der ihr armenischem Gesang lauschen könnt. Wunderschön und einfach traumhaft.

Sewansee

Der Sewansee liegt im Osten von Armenien, unterhalb von Dilidschan und oberhalb der Ararat-Ebene. Bekannt ist der See vor allem für das Sewanavank Kloster, das sich auf einer Halbinsel befindet, die in den See hineinführt.

Ein Tagesausflug zum See ist aber nicht nur wegen des Klosters sehenswert. Für uns war nämlich viel mehr die Kulinarik hier ein Highlight – angefangen beim warmen Gata-Kuchen, den ihr in einer kleinen Bäckerei am Kloster bekommt bis hin zum frischen Fisch im Restaurant Collette, in dem ihr in kleinen Zelten am See essen könnt.

Mittlerweile führt eine Schnellstraße von Jerewan zum Sewansee. Solltet ihr jedoch ein bisschen Zeit haben, dann empfehlen wir euch auf dem Rückweg vom Sewanavank Kloster über den Noratus-Friedhof zu fahren und dann der M10 zu folgen. Ihr landet dann schnell auf dem schönen Wardenaz-Bergpass, der für uns zu den schönsten Strecken in Armenien zählt, und an der Orbelian Karavanserei. Sollten Armen und seine Frau ihren Stand am Parkplatz der Karawanserei aufgebaut haben, dann probiert unbedingt einen Schluck ihres Brandys!

Weingebiet Areni & Noravank Kloster

Lust auf ein bisschen Wein? Dann solltet ihr unbedingt das Weingebiet Areni besuchen. Von Jerewan kommend, fahrt ihr dann am besten die Schnellstraße M2 ab, wo ihr bereits viele Weinhänge und Aprikosenbäume sehen könnt. In Areni lohnt sich ein Besuch der Areni Wine Factory oder bei Hin Areni Winery.

Unser Tipp: Fahrt von Areni aus unbedingt zum Noravank Kloster. Nicht wegen des Klosters, sondern wegen der Fahrt durch die Schlucht von Noravank, die vor allem am Nachmittag und zum Sonnenuntergang ein echtes Naturspektakel ist.

Restaurants & Cafés

Wo kann man am besten in Jerewan essen? Zugegeben, das Angebot an Restaurants in Jerewan ist riesig. Das einzige Problem? Es gibt entweder Ketten oder aber typisch touristische Restaurants, die man schon an den langen Tafeln für die angekündigten Reisegruppen erkennt. Wir haben dennoch ein paar Tipps für euch, die wir selbst getestet haben.

Das beste Café: Afro Lab Roastery

Vielleicht ist die Afro Lab Roastery nicht wirklich armenisch und gar nicht traditionell, aber dennoch ist sie ein wunderbarer Ort für einen Kaffee und eine süße Stärkung am Nachmittag. Ihr könnt hier hausgerösteten Kaffee schlürfen, Pizza aus dem Steinofen futtern oder euer Vitamin-Level mit frischen Säften steigern. Die Location ist hip und cool, das Klientel auch.

Das beste Restaurant: Lavash

Das Lavash mag von Außen vielleicht erst einmal superteuer wirken, aber eigentlich ist es das gar nicht. Denn am besten bestellt ihr euch hier ein Hauptgericht zum Teilen und davor ein paar Vorspeisen. Unser Tipp: Schnappt euch einen Platz auf der Terrasse, dann könnt ihr das Treiben von Jerewan am Abend besonders gut beobachten.

Die beste Bar: In Vino

Vielleicht sind wir in dieser Bar ein bisschen versackt und vielleicht würden wir diese Bar zu unseren liebsten in Asien zählen. Warum? Weil das Ambiente einfach herrlich ist. Ihr sitzt hier drinnen an rustikalen Holztischen, umgeben von etlichen Flaschen Wein und könnt euch durch die ganze Welt schlürfen. Am besten probiert ihr euch dabei durch die armenischen Weine, die ihr bereits für knapp 1 € probieren könnt. Dazu gibt’s Käse und Wurst nach Gusto. Richtig gut und mehr als zu empfehlen!

Anreise

Mit dem Flugzeug

Die einfachste Anreise erfolgt natürlich mit dem Flugzeug. Momentan (Stand: Oktober 2021) gibt es keine Direktflüge von Deutschland nach Jerewan. Ihr könnt aber beispielsweise ab Berlin mit der Aeroflot über Moskau in Russland fliegen, mit Aegean über Athen in Griechenland oder ab Frankfurt am Main mit der Lufthansa (Website) bzw. Austrian über Wien in Österreich nach Jerewan.

Fun Fact: Der Flughafen befindet sich nicht in Jerewan, sondern in Zvartnots, was etwa 12 km von der armenischen Hauptstadt entfernt ist. Ihr könnt von dort einfach mit der Metro (100 AMD), mit Bussen oder Marschrutkas (100 AMD) in die Stadt fahren.

Anreise über den Landweg

Wir sind mit dem Mietwagen von Georgien nach Armenien gereist. Das ist zwar möglich, jedoch nicht bei allen Mietwagen-Unternehmen einfach umsetzbar. Unseren Mietwagen haben wir bei Cars4Rent (Website) in Georgien gemietet und bereits zwei Tage vor unserer Abreise nach Armenien angekündigt, dass wir das Land verlassen werden. Das war auch wichtig, denn um mit einem Mietwagen von Georgien nach Armenien zu reisen, benötigt ihr ein offizielles Dokument, das euer Mietwagen-Unternehmen extra bei einer Behörde anfordern muss. Dieses kostet bei Cars4Rent 69 € und dauert ca. 1,5 Tage in der Bearbeitung.

Für die Einreise nach Armenien mit dem Mietwagen benötigt ihr folgende Dokumente:

• “Car Passport” – das entspricht unserer deutschen Zulassungsbescheinigung, ist in Georgien jedoch eine Art Karte (wie unser Personalausweis) und sollte sich in jedem Mietwagen befinden.
• Das offizielle Schreiben des Mietwagen-Unternehmens mit Behördennummer. Führerschein des Fahrers, der das Auto fahren wird.
• Reisepass aller Passagiere im Auto
• Stand Oktober 2021: Corona-Impfung bzw. gültiger PCR-Test (max. 72 Stunden alt) oder Schreiben über den Genesenenstatus

An der Grenze selbst muss der Fahrer das Auto “überführen”. Während die Passagiere in das Grenzhäuschen gehen und dort offiziell einreisen, passiert für den Fahrer alles im Auto. Nach der Einreise fehlen dann noch 2 Dinge: Zusammen mit Reisepass, Führerschein, “Car Passport” und dem offiziellen Schreiben muss der Fahrer nun noch zum Zoll.

Der Zoll händigt einem dann ein Schreiben aus, auf der (geschätzte) Wert des Autos notiert ist. Das Schreiben wird bei der Wiedereinreise nach Georgien wieder dem Zoll übergeben. Direkt nach der Grenze muss jedes georgische Auto eine armenische Versicherung abschließen. Ihr findet eine Menge Versicherungshäuschen direkt am Grenzübergang.

Wir haben für eine viertägige Versicherung ca. 5.000 Armenische Dram bezahlt (ca. 9 €).

ACHTUNG: Es gibt momentan (Stand: 2021) nur zwei funktionierende Grenzübergänge für Passagierautos: Bagratashen-Sadakhlo und Bavra-Ninotsminda. Außerdem ist die Einreise auf dem Landweg nur über den Iran oder Georgien möglich, alle anderen Grenzen sind geschlossen.

Anreise mit dem Bus

Es gibt zwei Busverbindungen aus angrenzenden Ländern, die euch nach Armenien bringen: Von Tiflis in Georgien innerhalb von 6 Stunden oder von Tabris bzw. Teheran im Iran mit einer Fahrzeit von etwa 24 Stunden.

Transport in Jerewan

Wir haben in Jerewan das Auto stehen gelassen und sind entweder zu Fuß oder mit dem Taxi von A nach B gereist. Das hat auch super geklappt, denn über die lokale App Yandex könnt ihr euch immer und überall ein Taxi rufen. Achtung: Bolt und Uber sind in Armenien bisher nicht wirklich aktiv.

Öffentliche Verkehrsmittel

Wie jede sowjetische Hauptstadt, hat auch Jerewan ein Metro-System. Dieses besteht momentan aus einer Linie, die die Hauptstadt von Nord nach Süd verbindet. Innerhalb von Jerewan gibt es außerdem Buslinien und auch Marschrutkas, die euch durch die Stadt bringen.

Reiseführer

In Jerewan waren wir vor allem mit dem Dumont Reiseführer für Armenien unterwegs und können euch diesen zu 100 % empfehlen.

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Fragen zu Jerewan?

Her damit! Wir freuen uns über eure Fragen in den Kommentaren. Für einen Einblick in unsere Reise, schaut in unsere Story-Highlights auf Instagram.

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