11 Sehenswürdigkeiten in Erbil, die du erleben solltest
Was sind die besten Sehenswürdigkeiten in Erbil? Ich verrate dir die wichtigsten Highlights und meine persönlichen Tipps.

Ich bin durch die autonome Region Kurdistan im Norden des Irak gereist und gebe dir hier meine Tipps für die besten Sehenswürdigkeiten in Erbil.
Auf einen Blick: Erbil Sehenswürdigkeiten
- Top 3 Sehenswürdigkeiten in Kurdistan sind in Erbil: Zitadelle Erbil, der Basar und der Bakhi Shar Park
- Beliebter Treffpunkt ist der Bakhi Shar Park mit angrenzendem Basar
- Must-sees der Altstadt sind fußläufig voneinander entfernt
- Beste Besuchszeit ist frühmorgens oder später Nachmittag
- Mein Geheimtipp ist das Mam Khalil Teehaus im Qaysari Bazaar
- Viele Attraktionen sind kostenlos
Für was ist Erbil bekannt?
Welche Erbil Sehenswürdigkeiten lohnen sich?
Ist Erbil die älteste Stadt der Welt?
Kann man Erbil zu Fuß erkunden?
Welche sind die besten Hotels in Erbil?
Erbil Sehenswürdigkeiten Karte
Für einen besseren Überblick habe ich meine liebsten Sehenswürdigkeiten in Erbil in einer Karte markiert.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Die meisten Sehenswürdigkeiten in Erbil kannst du ganz einfach zu Fuß erreichen. Starte dafür einfach an der Zitadelle und spaziere von dort von A nach B. Solltest du dennoch ein Highlight besuchen wollen, das weiter von der Zitadelle entfernt ist, kannst du einfach mit dem Taxi fahren.

Zitadelle von Erbil
Darum geht’s: Die Zitadelle von Erbil ist das Highlight unter den Sehenswürdigkeiten in Erbil und der Autonomen Region Kurdistan. Die befestigte Tell thront auf einer Erhebung über der kurdischen Stadt und wurde vor über 8.000 Jahren besiedelt. Damit ist sie einer der ältesten durchgängig bewohnten Orte der Welt und seit 2014 ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Darum musst du hin: Die Zitadelle ist zwar aufgrund von Restaurierungsarbeiten geschlossen, der Aufstieg auf den Hügel lohnt sich aber trotzdem für den Blick auf den Hauptplatz und die Dächer des Basars.
Mein Tipp: Einen sogar noch besseren Ausblick auf die Zitadelle und den zentralen Platz hast du vom Nishtiman Bazar, dem weißen Gebäude gegenüber. Die Shopping-Mall ist in den oberen Stockwerken zwar verlassen, du kommst aber über die Treppenaufgänge nach oben.
Achtung
Derzeit (Stand: Juni 2024) ist die Zitadelle in Erbil für Restaurierungsarbeiten geschlossen

Bakhi Shar Park
Darum geht’s: Der Bakhi Shar Park ist der Hauptplatz von Erbil. Er befindet sich unterhalb der Zitadelle und direkt neben dem überdachten Basar der kurdischen Stadt.
Darum musst du hin: Weil er vor allem am späten Nachmittag der lebendigste Ort Erbils ist. Hier treffen sich die (99 % männlichen) Kurden zum Plaudern, Shisha rauchen und dem Kauf und Verkauf von Gebetsketten. Viele tragen auch traditionelle Kleidung. Sehenswert ist auch der improvisierte Gebetsketten-Markt auf der Ostseite des Platzes.
Mein Tipp: Den besten Eindruck bekommst du in einem der einfachen Plastikstuhl-Teegärten auf dem Platz oder dem Mačko Teehaus (Google Maps), das 1940 in die Mauer der Zitadelle im westlichen Teil des Platzes gebaut wurde. Wie alle anderen Gäste haben wir uns hier einen Tee und eine Shisha bestellt und das Treiben auf dem Platz beobachtet.

Qaysari Bazaar
Darum geht’s: Der Basar von Erbil ist einer der ältesten überdachten Märkte der Welt und stammt noch aus der osmanischen Zeit zu Anfang des 13. Jahrhunderts. In dem Labyrinth aus engen Gassen befinden sich die traditionellsten Geschäfte der nordirakischen Stadt.
Darum musst du hin: Der Qaysari Bazaar ist einer meiner liebsten Sehenswürdigkeiten in Erbil. Hier bekommst du alles von handgefertigten Teppichen, kunterbunten Stoffen und traditionellen kurdischen Schals, bis zu Trockenfrüchten und kurdischen Süßigkeiten. Wir wurden oft zu einem Chai Kurdi (kurdischen Tee) eingeladen, der von Teehändlern auf dem Basar verkauft wird.
Mein Tipp: Da das Handeln zur Basarkultur dazu gehört, solltest du die Händler immer auf ein vernünftiges Maß herunterhandeln. Unbedingt probieren solltest du das lokale Baklava, das in der Regel dünner ist als sein türkisches Pendant.

Khalil Tea House
Darum geht’s: Es gibt einige schöne Teestuben im überdachten Basar von Erbil, das schönste aber ist Teehaus Khalil, das seit 1952 durstige und nikotinabhängige Gäste bedient.
Darum musst du hin: Schon viele kurdische Prominente, Politiker und Intellektuelle haben in dem versteckten, gemütlichen Café süßen kurdischen Tee getrunken. An fast jedem Zentimeter der Wände hängen gerahmte Bilder von Familie, Freunden, Besuchern und Berühmtheiten und machen das Teehaus zu einem heimlichen Highlight in Erbil.
Mein Tipp: Die meisten Kurden trinken eher Zucker mit Tee, statt Tee mit Zucker. Ich empfehle dir deshalb, den Tee mit wenig oder gar keinem Zucker zu bestellen.
Adresse
Das Khalil Tea House ist schwer zu finden. Am besten folgst du meinem Pin auf der Karte. (Google Maps)

Erbil Money Exchange Market
Darum geht’s: Die Wechselstuben in Erbil sind unbewachte Straßenstände, wo die Einheimischen riesige Geldbündel auf den Tresen legen, ganz ohne Fenster, ohne Überwachung und mitten auf der Straße.
Darum musst du hin: Weil der Anblick der riesigen Geldbündel einfach surreal ist. Man findet hier zahlreiche Währungen von US-Dollar und Euro bis zu Japanischen Yen und VAE Dirham. Und ganz nebenbei ist der Wechselkurs auch noch gut und du wirst hier nicht über den Tisch gezogen.
Mein Tipp: Es ist ein ziemlich sensibler Ort. Sei also beim Fotografieren vorsichtig oder frage lieber einmal nach, ob es in Ordnung ist, Fotos zu machen. Einige ältere Händler besitzen noch alte Geldscheine mit dem Konterfei von Saddam Hussein – ein besonderes Andenken.

Jalil-Khayat-Moschee
Darum geht’s: Die 2007 eröffnete Jalil-Khayat-Moschee ist die größte Moschee in Erbil und ähnelt in ihrer Gestaltung der Blauen Moschee, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Istanbul, und der Moschee von Muhammad-Ali-Moschee in Kairo.
Darum musst du hin: Die Verzierungen im Inneren sind atemberaubend schön. Die Innenwände und die Decke sehen aus, als könnten sie aus Mosaik bestehen. Schaust du genauer hin, kannst du sehen, dass sie mit farbenfrohen Zakhrafa (islamischen Spezialmalerei), Koranversen und riesige Deckenlampen verziert sind.
Mein Tipp: Der Wächter lässt nicht-muslimische Besucher nicht immer rein. Vermeide am besten die Gebetszeiten und kleide dich bescheiden. Ein nettes Auftreten wirkt meistens Wunder.


Iskan Street
Darum geht’s: Tagsüber ist die Iskan Street eine unscheinbare Straße mit Geschäften und Restaurants. Doch nachts strömt eine Schar von Imbisswagen in die Gegend und verwandelt sie in einen Hotspot der kurdischen Männerkultur.
Darum musst du hin: Iskan ist sowas wie der inoffizielle Männerclub von Erbil – einer der wenigen Orte der Stadt, an dem sich Christen, Sunniten, Schiiten und sogar Jesiden treffen, um miteinander zu essen, um über Politik zu diskutieren, Fußball zu schauen oder eine Shisha zu rauchen. Wo religiöse Differenzen in den Hintergrund treten, findest du das beste Essen der Stadt. So ist die Iskan-Straße buchstäblich gesäumt von Karren mit frisch geschlachteten Lämmern, die an Metallgestellen aufgehängt sind.
Mein Tipp: Mein Lieblingsrestaurant ist das Habeeb Kurdish Restaurant (Google Maps), wo du dir das Essen aus der Vitrine auswählen kannst. Auch die auf Kohle gegrillten Kebabs, Kefta und Falafel sind lecker. Frauen sind übrigens gern gesehen. Es gibt sogar einen gesonderten Familienbereich.
Mudhafaria-Minarett
Darum geht’s: Das Mudhafaria-Minarett im Minare Park in Erbil ist das einzige Überbleibsel der einst ältesten Moschee der Stadt. Sie wurde zwischen 1190 und 1232 n. Chr. von Muzaffar ad-Din Gökböri erbaut, dem Herrscher von Erbil während der Herrschaft von Saladin, fiel aber einem Erdbeben zum Opfer.
Darum musst du hin: Die Feinheiten des aus gebrannten Ziegeln gebauten Minaretts machen das Minarett zu einer der besonderen Sehenswürdigkeiten in Erbil. So besteht es aus einem hohen achteckigen Sockel und einem hohen zylindrischen Schaft mit einem Balkon dazwischen. Der Schaft ist mit Bändern aus ineinandergreifenden diagonalen Hazar-Baf-Motiven und Beispielen von Kufi-Kalligrafien verziert.
Mein Tipp: Der Ausflug lohnt sich auch für den Garten selbst.

Sami Abdulrahman Park
Darum geht’s: Der Sami Abdul Rahman Park ist die größte Grünanlage in Kurdistan. Auf dem Areal befand sich früher der Militärstützpunkt des 5. Armeekorps des ehemaligen Präsidenten des Irak, Saddam Hussein. Vom verstorbenen Kurdenführer Sami Abdul-Rahman wurde er in einen weitläufigen öffentlichen Garten umgewandelt.
Darum musst du hin: Die Anlage beheimatet das Messegelände von Erbil, die öffentliche Bibliothek von Zaytun, Theater, eine Reihe von Statuen und Denkmäler, ein Sommerkino und zwei künstliche Seen.
Mein Tipp: Nach dem Sightseeing der Sehenswürdigkeiten in Erbil fanden wir die Grünfläche perfekt für eine Verschnaufpause. Hier kannst du dir im Sommer ein Boot ausleihen und die beiden Seen auf dem Wasser erkunden.


Ankawa Stadtviertel
Darum geht’s: Das Stadtviertel Ankawa in Erbil beherbergt die größte christliche Gemeinde Kurdistans. Die Vorortsgemeinde ist mehrheitlich von Assyrern/Aramäern und Chaldäern bewohnt und gilt als eine der ältesten christlichen Ansiedlungen im Irak.
Darum musst du hin: Das Stadtbild Ankawas ist anders als der Rest von Erbil. Es gibt nicht nur Kirchen, sondern auch Spirituosengeschäfte, Bars und Biergärten wie den Deutschen Hof Erbil mit Krombacher vom Fass. Und wenn du genug von kurdischem Essen hast, findest du hier eine große Auswahl an internationalen Restaurants, darunter italienische, indische und libanesische.
Mein Tipp: Das Fareeq Hotel Ankawa ist der beste Ort zum Übernachten in Erbil. Das Viertel ist zwar etwas weiter von den Erbil-Sehenswürdigkeiten in der Altstadt entfernt (5-6 km). Ein Taxi sollte aber nur etwa 3.000-4.000 ID kosten.

Streetart
Darum geht’s: Beim Spaziergang durch Erbil findest du viele sehenswerte Wandmalereien, die wie ein Freiluftmuseum Bezug zur Geschichte und Kultur Kurdistans aufweisen.
Darum musst du hin: In der kurdischen Straßenkunst steckt oft eine tiefere Bedeutung. So stellt sie meistens den Frieden, das Heldentum der kurdischen Soldaten und die wichtige Rolle dar, die die Frauen in den militärischen Angelegenheiten der Kurden spielen.
Mein Tipp: Ich fand die Streetart im christlichen Stadtteil Ankawa am sehenswertesten. Direkt um die Ecke des empfehlenswerten Fareeq Hotel findest du jede Menge bedeutungsschwangere Motive.
Das waren meine besten Sehenswürdigkeiten in Erbil
Warst du schon mal in Erbil? Was sind deine schönsten Highlights? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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