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Äthiopien-Impfungen: Tipps zur Reisegesundheit

Braucht es für eine Reise nach Äthiopien Impfungen, über die man sich vorher informieren sollte? Ja! Mit unserem Guide seid ihr bestens auf eure Äthiopien-Reise vorbereitet und könnt euch (Magen-)sicher durch das Land bewegen.

Äthiopien Impfungen und Reisetipps

Wie in vielen Ländern in Afrika ist die medizinische Versorgung in Äthiopien mit der in Europa keineswegs zu vergleichen – sowohl technisch als auch apparativ und hygienisch. Du solltest dich also vor deine Reise nach Äthiopien rechtzeitig um notwendige Äthiopien-Impfungen kümmern. Das Robert Koch-Institut empfiehlt die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene. Unter anderem sollten Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken und Influenza vor der Äthiopien-Reise ggf. aufgefrischt werden. Im Folgenden findest du unsere A-Z-Liste zum Thema Gesundheit und Impfungen in Äthiopien.

Mehr Reisetipps für Äthiopien:

A wie aktuelle Informationen zu Äthiopien-Impfungen

Wir sind keine Ärzte, sondern erfahrene Reisende, die auf dem Weg schon die ein oder andere Krankheit mitgenommen haben. Alle Tipps und Informationen, die wir euch hier geben, basieren auf eigener Recherche und eigenen Erfahrungen. Echten Expertenrat bekommt ihr dafür immer auf der Seite des Robert Koch-Instituts (Website).

Akklimatisierung

Die Hälfte der Fläche von Äthiopien liegt bereits auf 1200 Metern Höhe, mehr als 25 Prozent auf über 1800 Metern und mehr als fünf Prozent erreichen sogar Höhen von über 3500 Metern. Es kann also gut sein, dass du am Anfang deiner Reise bei deiner Atmung eingeschränkt bist oder sogar ein wenig Kopfschmerzen verspürst. Gib deinem Körper einfach Zeit und plane vielleicht ein bis zwei Tage für die Akklimatisierung ein, bevor du aufbrichst. Du hast weitere Probleme? Dann ist hier unsere kleine Checkliste der Höhenkrankheit. Solltest du mehrere der Fragen mit „ja“ beantworten können, dann suche bitte einen Arzt auf.

Äthiopien Impfungen und Gesundheitstipps Höhenkrankheit
Gerade in den Bergen von Äthiopien kommt es häufiger zur Höhenkrankheit

Typische Symptome bei Höhenkrankheit:

  • Hast du mittelmäßig bis sehr starke Kopfschmerzen?
  • Hast du keinen Appetit?
  • Ist dir so übel, dass du erbrechen musst?
  • Bist du übermäßig müde und schwach?
  • Verspürst du beim Laufen und Liegen Schwindel?
  • Kannst du seit deiner Ankunft nicht richtig schlafen?

Bei den ersten Anzeichen der Höhenkrankheit solltest du dich selbst dazu zwingen, viel zu trinken – das ist das absolute A und O! Am besten kombinierst du die Flüssigkeitszufuhr mit salzigen und süßen Snacks. Wichtig ist auch, dass du deinen Körper durch Nahrung stärkst. Leider ist es in Äthiopien schwierig, fettarme und nicht ölige und dennoch stärkende Speisen zu finden. Vielleicht kannst du dir im Hotel eine einfache Pasta zubereiten lassen oder ein paar Brötchen knabbern. Auf Fleisch und andere fettige Speisen solltest du jetzt verzichten.

Bananenanbau
Bananen sind meist ein sehr sicheres Lebensmittel auf Reisen

Essen & kulinarische Risiken

Es besteht landesweit Infektionsgefahr durch verunreinigte Speisen und Wasser. Um sich vor Infektionskrankheiten zu schützen, ist es ratsam, auf frische Salate, Eiswürfel und Speiseeis gänzlich zu verzichten. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken und Zähneputzen abgekocht werden. Gleiches gilt für Milch. Leitungswasser sollte nicht getrunken werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.

Alle Tipps rund um Vorsichtsmaßnahmen beim Essen findest du in unserem detaillierten Guide zum Thema äthiopisches Essen.

Gesunder Menschenverstand

In der Theorie wirkt alles immer viel einfacher, als vor Ort. Schnell isst man doch die frisch abgewaschene Tomate oder probiert einen Löffel von rohem Fleisch des Nachbarn. Klar, sich selbst zu überschätzen, gehört zum Reisen dazu. Deswegen sind wir uns sicher, dass der gesunde Menschenverstand die Basis für „gesundes Reisen“ ist. Hinterfrage Restaurants, Imbisse, Gerichte und horche in deinen Körper hinein. Fühlt sich etwas komisch an? Dann solltest du handeln. Hast du bei einem Gericht ein komisches Gefühl, dann lass es. Du bist der Chef und, ganz ehrlich, dein Bauchgefühl ist auf deiner Reise das wichtigste Indiz, egal ob in Pakistan, im Senegal, Südafrika, Libanon, Südkorea, Usbekistan oder Vietnam.

Äthiopien Impfungen und Gesundheit
Achtet in Äthiopien stets beim Essen auf die Reinlichkeit

Krankheiten, Erreger & Impfungen

Jeder Kontinent ist anders und so bringt auch Afrika Erreger und Risiken mit sich, auf die man sich als Reisender vorbereiten muss. Aber keine Sorge, wir raten euch hier auf gar keinen Fall von einer Reise nach Äthiopien ab, sondern weisen euch nur auf Dinge hin, die ihr im Kopf behalten solltet.

Bilharziose: Bilharziose-Erreger kommen in Flüssen und Teichen im ganzen Land vor. Vor allem im Omo River sollte man weder baden noch waten.

Cholera: Es besteht das Risiko einer Cholera-Infektion. Um sich zu schützen, sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen.

Dengue-Fieber: Das Dengue-Fieber tritt landesweit auf, verstärkt im Osten (Provinz Dire Dawa und Afar). Ein wirksamer Insektenschutz wird empfohlen. Achtung: Gegen Dengue gibt es weder ein Prophylaxe- noch ein Behandlungsmittel und schon gar keine Äthiopien-Impfungen. Hier ist es wichtig, sich selbst vor Stichen zu schützen und bei ersten Anzeichen (Gliederschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen, Schwäche, etc.) möglichst schnell einen Arzt für einen Bluttest aufzusuchen.

Fleckfieber: Im kalten Hochland kann Fleckfieber auftreten, ein Fieber, das durch Kleiderläuse ausgelöst wird. Regelmäßige Körper- und Kleiderhygiene wird empfohlen.

Filariose: Filariose kommt landesweit vor. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen.

Gelbfieber: Äthiopien gilt als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten. Daher wird Impfbescheinigung gegen Gelbfieber von allen Reisenden verlangt, die aus einem Gelbfiebergebiet einreisen. Die WHO empfiehlt unabhängig von den Landesvorschriften nachdrücklich die Impfung für alle Reisenden in Gelbfieber-Infektionsgebiete.

Hepatitis: Hepatitis A und E sind weitverbreitet, Hepatitis B ist endemisch. Eine Hepatitis A-Impfung ist empfohlen. Bei Langzeitaufenthalten über 4 Wochen oder besonderer Exposition sollte auch eine Hepatitis B-Impfung erwogen werden.

HIV/Aids: Aids ist in Äthiopien weitverbreitet. Daher wird dazu geraten, bei Geschlechtsverkehr die notwendigen Schutzvorkehrungen zu treffen. Aber auch unsaubere Spritzen und Kanülen stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.

Leishmaniose: Durch Schmetterlingsmücken wird Leishmaniose übertragen, die Gebieten unter 2000 Meter vorkommen kann. Es ist ratsam, sich mit insektenabwehrendem Mittel und hautbedeckender Kleidung zu schützen.

Malaria: Malariaschutz ist ganzjährig erforderlich für alle Regionen unter 2.200 Meter. In der Hauptstadt Addis Abeba besteht keine Malariagefahr. Mückenschutzmittel sowie medikamentöse Vorbeugung wird empfohlen.

Meningokokken-Meningitis: Besonders von Dezember bis Mai kann zu epidemischen Ausbrüchen der Meningokokken-Meningitis kommen – vor allem im Südäthiopien und im Westen Äthiopiens. Eine Impfung wird empfohlen.

Schlafkrankheit: Vor allem im Westen oberhalb von 2.000 Meter tritt Schlafkrankheit auf. Diese wird durch Mücken übertragen, weshalb ein sorgfältiger Insektenschutz ratsam ist.

Tollwut: Tollwut kommt landesweit vor und kann u.a. durch Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse übertragen werden. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Zeckenbissfieber: Zeckenbissfieber tritt landesweit auf. Es ist ratsam, sich mit insektenabwehrendem Mittel und hautbedeckender Kleidung zu schützen.

Äthiopien Tipps für die Gesundheit
In Äthiopien wird auch rohes Fleisch gegessen – für Europäer eher nicht zu empfehlen

Reiseapotheke

Eine individuelle und umfassende Reiseapotheke sollte mitgenommen werden. Für uns ist in der Reiseapotheke vor allem immer alles in Bezug auf Magen-Darm-Erkrankungen wichtig. Dazu gehört Tannacomp für Akut-Durchfall, Kohletabletten und Perenterol zur Prophylaxe und Elotrans, ein lösliches Mittel, das deinen Elektrolythaushalt nach Durchfall und Erbrechen wieder ins Gleichgewicht bringt. Wichtig für uns ist auch immer ein Breitbandantibiotikum, das wir einnehmen, sobald ein Virus zu hartnäckig ist. Erfahrungsgemäß kann man vor allem einfache Schmerzmittel in den meisten Ländern vor Ort kaufen.

Reisekrankenversicherung

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung mit Rückholversicherung/Luftrettung ist dringend zu empfehlen.

Insider-Tipp

Auslandskrankenversicherung

Unsere momentane Lieblingsversicherung ist die Auslandskrankenversicherung der Hanse Merkur.

MEHR INFOS

Krankenhäuser in Addis Abeba

Es gibt eine Reihe von Krankenhäusern in Addis Abeba, aber nur private Krankenhäuser bieten einen angemessenen Standard für die Grundversorgung bei geringfügigen Gesundheitsproblemen. Krankenwagen sind begrenzt. Besonders zahnmedizinische Optionen fehlen auch in der Hauptstadt.

Außerhalb der Hauptstadt bleiben, sind die medizinischen Einrichtungen sehr spärlich. Eine Reiseapotheke ist daher dringend mit sich zu führen. Die Kosten für medizinische Behandlungen im Ausland, sowie die Kosten einer Evakuierung mit dem Krankenwagen und sogar eines Rückflugs sollten über eine Versicherung dringend gedeckt sein.

Noch Fragen zu den Äthiopien-Impfungen?

Her damit! Wir freuen uns über eure Fragen in den Kommentaren.

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