Ishigaki und die Yaeyama-Inseln: Japans verstecktes Paradies
Kaum ein Tourist hat die Yaeyama-Inseln Ishigaki, Taketomi und Iriomote auf dem Radar. Dabei warten Traumstrände, Mangrovenwälder, Tauchspots, Wasserfälle und besondere kulinarische Highlights. Hier sind unsere Reisetipps.

Wer an Japan denkt, hat sofort die Metropolen Tokio oder Osaka im Kopf, die Tempel von Kyoto, das Bergpanorama des Mount Fuji oder die japanische Kirschblüte im Frühjahr. Doch es gibt sie auch in Japan, die kleinen, versteckten Paradiese, wie Ishigaki und die Yaeyama-Inseln.
Die Inselgruppe gehört zur Präfektur Okinawa und liegt fast 2.000 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio, aber nur 270 Kilometer vom Nachbarland Taiwan entfernt. Kaum ein Tourist hat die Inselgruppe bisher auf dem Radar, dabei findet man hier absolute Traumstrände, perfekte Bedingungen zum Tauchen und Schnorcheln, dichte Mangrovenwälder, reißende Flüsse und Wasserfälle und ganz besondere kulinarische Highlights. Wir stellen euch die Inseln Ishigaki, Taketomi und Iriomote im Detail vor.
Wo liegen die Yaeyama-Inseln?
Wie viele Inseln gehören zu den Yaeyama-Inseln?
Welche der Yaeyama-Inseln lohnen sich besonders?
Wie erreicht man die Yaeyama-Inseln?
Was ist die beste Jahreszeit für die Yaeyama-Inseln?
Geschichte
Bis heute findet man auf Ishigaki und Co. Spuren des früheren Ryūkyū-Königreichs (Wikipedia), das damals die Inselgruppe Okinawa, die Amami-Inseln und die Sakishima-Inseln umfasste. Zwar war das Königreich recht klein, spielte aber gerade für den Seehandel eine große Rolle. Vom 15. bis 19. Jahrhundert existierte das Ryūkyū-Königreich als unabhängiger Staat und war vorwiegend für den Handel von Kunsthandwerk gegen Gewürze und Rohstoffe aus Südostasien bekannt. Und genau das kann man bis heute auf den Inseln spüren. Nicht nur findet ihr hier noch eine Menge Burgen und Festungen, auch kann man den chinesischen und südostasiatischen Einfluss im Essen, der Sprache und auch der Kultur auf den Inseln spüren.
Fun Fact
Tatsächlich gelten die Einwohner der Inseln, die zum früheren Ryūkyū-Königreich gehörten, zur größten Minderheit in ganz Japan. Doch da ihr immer weniger Menschen folgen, droht die Kultur und Sprache langsam auszusterben.


Ishigaki
Habt ihr schon einmal von Ishigaki gehört? Keine Sorge, das haben wir vor unserer Reise auch nicht. Die Insel gilt als touristisches Zentrum der Yaeyama-Inseln und ist deshalb die perfekte Basis für einen Urlaub im Südwesten Japans. Sie ist die zweitgrößte Insel der Inselgruppe und besonders berühmt für die vielen Traditionen, die heute immer noch genau so ausgelebt werden, wie vor etlichen Jahren. Wir durften die Insel mit einem Mietwagen erkunden und haben innerhalb von fünf Tagen einen tollen Einblick in das unberührte Japan bekommen.
Steckbrief von Ishigaki:
Fläche: 229 km²
Bevölkerung: 47.562 Einwohner
Perfekt für: Alle, die Lust auf Traditionen, Schnorcheln und Tauchen haben.
Unsere Highlights stellen wir euch im Folgenden vor:
Kabira Bay Lookout
Der perfekte Start in das Abenteuer der Yaeyama-Inseln ist der Aussichtspunkt im Norden der Insel, der Kabira Bay Lookout. Hier könnt ihr euch auf einen weißen Sandstrand freuen und einen wunderbaren Ausblick über die Küste der Insel.

Minsa Weberei
Schon der Innenhof der Minsa-Weberei zeigt, wofür dieser kleine Workshop berühmt ist: handgewebte, bunte Textilien, die ein Sinnbild der Tradition und Geschichte von Ishigaki sind. In der Minsa Kogeikan könnt ihr das traditionelle Handwerk des Webens kennenlernen und euch sogar selbst an den Webstuhl setzen. Vor allem aber könnt ihr hier wunderbare Souvenirs shoppen.
Adresse
909 Tonoshiro, Ishigaki
Website


Holzmasken von Mr. Taba
Kurz nach dem Minsa-Workshop folgt ein kleines, unscheinbares Häuschen, auf dessen Fassade zwei kleine Masken gemalt wurden. Dahinter verbirgt sich das Atelier von Mr. Taba, der hier bereits sein ganzes Leben lang traditionelle Holzmasken herstellt. Zwar spricht Mr. Taba kein Englisch, ihr könnt das Atelier aber dennoch besuchen und euch mit Händen und Füßen verständigen – das funktioniert super!

Awamori-Sake in der Seifuku Distillerie
Habt ihr euch schonmal gefragt, wie Sake hergestellt wird? Einen tollen Einblick in eine echte und vor allem traditionelle Sake-Fabrik bekommt ihr in der Seifuku Distillerie auf Ishigaki. Hier schlendert ihr erst durch ein kleines Museum, in dem ihr alles über das Destillieren von Sake erfahrt, bevor ihr euch durchprobieren dürft. Unser Tipp: Unbedingt den Awamori-Sake probieren.
Ishigaki Island Salt Factory
Ishigaki-Salz hat einen kräftigeren Geschmack als das bekannte Miyakojima-Salz und wird in drei Grundvarianten angeboten: als feines Pulver, in gerösteter Form und in einer grobkörnigen Variante. Alle Salzformen könnt ihr in der Ishigaki Island Salt Factory probieren. Vor allem aber bekommt ihr hier einen tollen Einblick in die Abläufe des Salzabbaus.
Die Fabrik, die das Ishigaki-Salz herstellt, befindet sich in der ländlichen Nagura-Bucht im Südwesten der Insel. Es handelt sich um einen kleinen Betrieb, zu dem auch ein Laden gehört. Hier kann man nicht nur das Salz erwerben, sondern auch eine große Anzahl regionaler Kekse und Süßigkeiten, die aus dem Grundprodukt hergestellt werden. Unser Tipp: Probiert unbedingt die salzigen braunen Zuckerbonbons.
Adresse
1597 Katsurenhiga, Uruma, Okinawa 904-2316, Japan
Website


Kochen mit Tamako
Nicht nur lässt sich die Natur und Landschaft Ishigakis kaum mit der anderer japanischer Inseln vergleichen, auch die Küche ist besonders. Vielleicht liegt es am eher raueren Klima, am Taifun im Herbst oder an der langen Regenzeit – deftige Küche wird auf den Yaeyama-Inseln groß geschrieben. Mehr darüber könnt ihr bei einem Kochkurs in Ishigaki mit einer echten japanischen Insulanerin lernen. Wir haben zusammen mit Tamako zwei Stunden lang gekocht – zwar konnten wir uns dabei nicht verständigen, bekamen aber dennoch einen tollen Einblick in die Kochtöpfe der japanischen Inselgruppe.
Kurszeiten
Der Kochkurs findet täglich von 12:00 bis 14:00 Uhr statt
Leider gibt es keine Website zum Kochkurs – ihr könnt aber unter der Tel. 0980-83-1665 anrufen.
Adresse
2151-5, Tonoshiro, Ishigaki-shi, Okinawa, 907-0004, Japan

Weitere tolle Highlights auf Ishigaki
Manta Scramble: Der berühmteste Tauchspot der Insel ist Manta Scramble, wo ihr mit großer Wahrscheinlichkeit ein paar Mantas sichten könnt. In der Hochsaison kann es manchmal recht voll werden.
Ishigaki City Yaeyama Museum: In diesem hübschen Museum bekommt ihr einen tollen Einblick in die Kultur und Geschichte von Ishigaki. Kleiner Fun Fact: Beim Bau des neuen Flughafens wurden 2011 menschlichste Überreste der ersten japanischen Siedlern gefunden. Diese sind im Museum ausgestellt. Verrückt, oder?
Miyara Donchi: Dieses Gebäude stammt tatsächlich aus dem früheren Ryukyu-Königreich. Da es immer noch bewohnt ist, könnt ihr es zwar nicht von innen besichtigen, dafür bekommt ihr aber von Außen einen guten Eindruck der Vergangenheit Ishigakis.
Yonehara Strand: Dieser Strand ist perfekt für einen ausgiebigen Tag unter der japanischen Sonne. Hier entspannt ihr an einem Sandstrand und könnt euch direkt vor Ort Schnorchel-Equipment leihen.
Sunset Beach: Die schönsten Sonnenuntergänge könnt ihr am nördlichen Ende der Insel erleben. Kommt am besten rechtzeitig her, um den Sonnenuntergang im Ostchinesischen Meer zu bewundern.
Unsere Insidertipps für Ishigaki – von Unterkunft bis hin zu Restaurants
Fünf Tage haben wir auf Ishigaki verbracht und konnten die Insel so in vollen Zügen genießen. Hier sind unsere Tipps für eure Reiseplanung.
Übernachtung: Intercontinental ANA Hotel (Verfügbarkeit checken)
Restaurants: Ishigaki Village & Ishigakiya
Mietwagen: Smile Rental Car (Website)

Iriomote
Die wohl schönste, unberührteste und gleichzeitig größte Insel der Yaeyama-Inseln ist Iriomote. Mit einer Fähre geht es 35 Minuten lang über das Meer von Ishigaki nach Iriomote bis das satte Grün des Eilands sichtbar wird. Wofür Iriomote bekannt ist? Ganz einfach: Für die Natur und die Wasserfälle, die man am besten im Kayak entdeckt. Knapp 90 % der Insel ist von subtropischem Urwald und Mangroven bewachsen. Dazu kommt, dass hier die schönsten Korallenriffe Japans liegen.
Unser Tipp
Der schönste Wasserfall von Iriomote ist der Sangara Wasserfall. Diesen erreicht ihr, in dem ihr zunächst mit den Kayaks über das Wasser schippert und dann etwa 20 Minuten durch den Wald spaziert. Hier könnt ihr euch auf die Felsen setzen, picknicken und den Wasserfall aus nächster Nähe bewundern.
Steckbrief von Iriomote:
Fläche: 289,28 km²
Bevölkerung: 2.224 Einwohner
Perfekt für: Alle, die Lust auf Aktivitäten in der Natur und Abenteuer haben.
Die Highlights auf Iriomote auf einen Blick:
- Der Strand Ida-no-hama
- Schnorcheln am Strand Hoshisuna-no-hama
- Das Iriomote Wildlife Conservation Center
- Der höchste Wasserfall der Präfektur Okinawa: Pinaisara-no-taki
Übrigens: Iriomote ist das Zuhause einer sehr seltenen Art der Wildkatze, die Yamaneko. Die Katze ist nachtaktiv und wird extrem selten gesichtet. Aber wer weiß, vielleicht habt ihr ja Glück. Das ist aber noch nicht alles. Aufgrund ihrer gigantischen Artenvielfalt, wird Iriomote auch als „Galapagos des Ostens“ bezeichnet. Genau aus diesem Grund steht auch ein Großteil der Insel unter Naturschutz und ist Teil des Iriomote-Ishigaki-Nationalparks. Neben dichten Mangrovenwäldern und Dschungelgewächsen, findet ihr in der Sekisei-Lagune und damit zwischen den Flüssen Urauchi und Nakama auch das größte Korallenriff Japans.

Taketomi
Gerade einmal 15 Minuten von Ishigaki entfernt, liegt die Nachbarinsel Taketomi, die vor allem für zwei Dinge bekannt ist: für die Häuser, die noch die traditionellen Kawara-Dächer besitzen und den Strand Kaijo-hama, der dafür bekannt ist, das sein Sand sternförmig ist.
Taketomi ist ebenfalls Teil des Iriomote-Ishigaki-Nationalparks und liegt inmitten von Japans größtem Korallenriff.
Fun Fact
Bis heute brettern Wasserbüffelkarren über die Insel, die immer noch das Hauptfortbewegungsmittel darstellen.
Steckbrief von Taketomi
Fläche: 5,42 km²
Bewohner: 262
Perfekt für: Alle, die einen kurzen Tagestrip von Ishigaki aus zurück in die Vergangenheit Japans machen möchten.
Unser Tipp: Nehmt am besten am Morgen die Fähre von Ishigaki nach Taketomi und leiht auch dort Fahrräder für die Erkundung der Insel. Nicht vergessen: Die letzte Fähre zurück nach Ishigaki fährt um 18:15 Uhr.
Noch Fragen zu Ishigaki und den Yaeyama-Inseln ?
Her damit! Wir freuen uns über eure Fragen in den Kommentaren.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Japanischen Fremdenverkehrszentrale (JNTO) entstanden. Unsere Meinung bleibt davon jedoch unberührt.
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